- Liepāja
- Lịepāja,deutsch Libau, 1795-1918 russisch Libạwa, Stadt in Lettland, an der Ostsee, zwischen Liepājasee und Tosmare-See, 95 400 Einwohner; katholischer Bischofssitz; Zweigstelle der TU Riga, PH, Geschichts- und Kunstmuseum; Stadttheater; Eisenhüttenwerk, Landmaschinenbau, Fischkonserven-, Zucker-, Schuhfabrik; eisfreier Hochsee- (mit Erdölterminal) und Fischereihafen; Freihandelszone; Seebad.Evangelische Dreifaltigkeitskirche (1742-58; Turm von 1866) mit prächtiger Innenausstattung; evangelische Annenkirche (16. Jahrhundert; 1893 neu gestaltet) mit geschnitzem Holzaltar von 1697.Bei dem 1253 als kurische Siedlung erstmals erwähnten Liepāja baute der Deutsche Orden 1263 eine Burg. 1625 erhielt Libau Stadtrecht. 1795 fiel es mit dem Herzogtum Kurland an Russland, für das es als eisfreier Hafen große wirtschaftliche und militärische Bedeutung besaß. 1918 kam Libau zu Lettland; 1919 war es zeitweilig Sitz der lettischen provisorischen Regierung. Im Zweiten Weltkrieg 1941-45 von deutschen Truppen besetzt.
Universal-Lexikon. 2012.